Vorbericht zur 346. Kunstauktion

Hier finden Sie den Vorbericht zu unserer 346. Kunstauktion am 1. und 2. Oktober 2020.

Nach einer sehr erfolgreichen Sommerauktion mit dem Spitzenzuschlag von 170.000 Euro für das Gemälde "Hl. Johannes der Täufer in der Wildnis" des italienischen Barockmalers Pompeo Batoni bringt die Herbstauktion nicht nur neue Highlights, sondern leitet auch einen Generations- und Inhaberwechsel ein. Dr. Brigitte Plückbaum-Burgardt und Ulrich Burgardt übergeben nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit das seit 1929 bestehende Unternehmen in die Hände der neuen Eigentümer Anna Katharina Erdkamp und Tim-Christian Kreyenborg.

In Begleitung der Vorbesitzer wird unter der neuen Leitung am 1. und 2. Oktober wie gewohnt ein umfangreiches Angebot in verschiedenen Sammlergebieten offeriert.

Im Bereich der Modernen und Zeitgenössischen Kunst kommt unter anderem das Werk "Vegetale" (6.000 Euro) des aus Tunesien stammenden, in Italien tätigen Maler Antonio Corpora zum Aufruf. Der im engen Kontakt zu Alberto Giacometti stehende Künstler war ab 1938 als Professor in Bologna tätig und Mitbegründer der Künstlergruppen "Neo-cubista" und "Gruppo degli Otto". Ebenfalls in der Auktion vertreten sind der französische Maler Charles Dufresne mit einem farbenfrohen Blumenstillleben (1.200 Euro); Otto Pippel mit dem für ihn seltenen Motiv "Blick über den Rhein auf Köln" (1.400 Euro) und Oskar Mulley mit der späten Arbeit "Landschaft mit Marterl" (1.500 Euro). In der Kategorie Moderne Grafik sei die aquarellierte Tuschezeichnung "Cancan Tanz" (1.200 Euro) von Alfred Kubin und ebenso die frühe Tuschezeichnung „Segelboote“ (1.600 Euro), des deutschen Expressionisten Erich Heckel, welche um 1910/11 entstand, erwähnt.

Die Gemäldeofferte umfasst ferner mehrere Werke von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule. Darunter Genredarstellungen wie die stimmungsvolle, großformatige Szene "Kinder am Kartoffelfeuer" von Friedrich P. Hiddemann (2.800 Euro) und das "Mädchen mit Katze" des selten auf dem Auktionsmarkt vertretenen Künstlers Julius Kost (650 Euro).

Aus langjährigem Privatbesitz stammen ein großformatiges Gemälde von Carl Johann Spielter "Beim Antiquitätenhändler" (4.000 Euro); die sehr schöne, typische Darstellung "Nach der Ernte. Haus am Saaler Bodden" des norddeutschen Künstlers Paul Müller-Kaempff (2.200 Euro) sowie die "Wanderer in Flusslandschaft" des ebenfalls selten im Handel auftauchenden Franz Joseph Manskirch (1.500 Euro).

Aus dem Bereich der Altmeister soll das wohl in der Werkstatt Abraham Janssens van Nuyssen geschaffene Andachtsbild "Grablegung Christi" (1.600 Euro) erwähnt werden.

Es wurde ebenso aus altem Privatbesitzdie Darstellung "Die Heilige Familie“, Werkstatt oder Umkreis Frans van Mieris I bzw. Willem van Mieris (2.400,-) eingeliefert, von der verschiedene Versionen mit teils interessanten Provenienzen existieren. Ein bislang nicht identifizierter Marinemaler schuf im 18. Jh. den großformatigen, eindrucksvollen "Blick auf Oostende", der mit moderaten 1.600 Euro an den Start geht.

Das Highlight der Uhrenofferte ist eine seltene Herrenarmbanduhr der Firma Heuer. Das Modell Autavia/ 'Jochen-Rindt' aus den 1960er Jahren startet mit einem Ausrufpreis von 36.000 Euro. Die Uhr ist einer sehr aufwändigen Komplett-Revision bei TAG Heuer unterzogen worden.

Im Porzellanbereich soll auf ein umfangreiches Speiseservice "Flora Danica" der königlichen Porzellanmanufaktur Royal Kopenhagen (10.000 Euro) sowie auf eine 11-teilige "Affenkapelle" von Meissen (je 300 – 500 Euro) aufmerksam gemacht werden. Beim Silber fällt eine in 3 Lots aufgeteilte Offerte von je 12 Platztellern, London 1835, von Paul Storr (5.700/5.750/5.650 Euro) auf; des Weiteren ein Besteck „Herbstzeitlose“ von Wilkens, Dekor Heinrich Vogeler (3000 Euro) sowie altes englisches Silber. Wie gewohnt erwartet entsprechende Interessenten ein umfangreiches Angebot an Barock- und Biedermeiermöbeln sowie Designermöbel von Le Corbusier/Cassina: Garnitur, bestehend aus je einem 3-sitzer (2.500 Euro) und 2-sitzer Sofa (2.000 Euro) sowie 3 Sesseln (zus. 3.400 Euro), cognacfarbener Lederbezug, LC2 und eine Liege, Le Corbusier/Cassina, LC4, schwarzer Lederbezug (900 Euro). Alte, antike und hochwertige Teppiche sowie ein Paar Perkussions-Scheiben-Pistolen im Originalkasten, J.J. Reeb, Bonn, um 1870, runden die Katalogofferte ab.

Zurück